Mein Gott!! Dreh die Musik mal wieder ein bißchen lauter. Lass die Scheiben einen Spalt weiter offen. Atme mal durch. Lass gehen. Schau mal wieder an einem Gebäude hoch, das du schon tausend mal gesehen hast. Lass laufen. So schlimm is doch gar nicht. Lass gehen.

Ich mußte sie einfach haben...

Eine unglaublich sinnvolle Konversation zwischen Frau K. und mir...

Sophie: " ...und wer ist Jan?"
Ich: "Keine Ahnung, wer ist denn Jan?"
Sophie: "Na, keine Ahnung?"
Ich: "Ja, keine Ahnung! Ach 'Jan'."
Sophie: "Ja!"
Ich: "Keine Ahnung. Weißt Du wer das ist?"
Sophie: "Keine Ahnung."

Wer spielen will, muß auch verlieren können. So gebe ich hiermit offiziell meine Niederlage bekannt. Trotz testosteronbehafter Überzeugung habe ich im Kampftrinken gegen Frau K. jämmerlich versagt. Schwüre, wie "Na ja, Du bist vielleicht schneller, ich schaff' aber immer noch eins mehr" zeugten zwar von beigemengter Skepsis, dürfen aber fortan wohl zur Gänze als nichtig betrachtet werden. Verzweifelt werde ich jetzt das Internet nach dieser DSF-Sendung, wo komische Kerls Baumstämme durch die Gegend tragen und LKWs ziehen, suchen, die nächsten zwölf Jahre trainieren, mich dort anmelden, gewinnen und so meine angeschlagene Männlichkeit aufpolieren. So oder so...

Herzlichen Glückwunsch!

Der/Die/Das Kneipe/Bar/Café/Scheißladen Morena ist wie Fight Club. Man kommt sich vor, wie der Aspirant, der Tage und Nächte auf der Veranda vor Tyler Durdens Haus verbringt und ausharrt endlich aufgenommen zu werden. Die bizarre Analogie ergibt sich daraus, das man hier sitzt und wartet bedient zu werden. Ewigkeiten. Meatloaf Aday und Jared Leto dürfen irgendwann mal rein, werden aber immernoch behandelt, wie der letzte Abschaum. Ich hab 'nen Kaffee und 'ne Cola gekriegt, wurde dabei aber angeschaut als hätte ich den Kellner gebeten sich einer Darmspülung zu unterziehen. (Wer's noch nicht mitgekriegt hat: Der Drecksschuppen hier heißt MORENA.... MORENA, MORENA, MORENA). In Finchers Film, werden die Neuankömmlinge immer wieder aufs Neue schickaniert ("Ist der Aspirant zu jung, sag ihm, daß er zu jung ist..." usw.). Ein wenig warte ich immer noch darauf Dinge zu hören wie:
"Du bist zu häßlich hier einen Kaffee zu bestellen! Komm morgen wieder" (Noch mal: MORENA, MORENA, MORENA).

Wenigstens hab ich hier wLan....

Seit einer Weile haben wir kein iNet mehr und zollen der Umstellung vom rosa Riesen zur Verarschatel Tribut. Die DFÜ-Nulllinie gewissermaßen. So nimmt man also Angebote aus der Region wahr und unterstützt den lokalen Handel mit Bits und Bytes. Nun sitze ich also vor dem gigantischen Ozean aus Informationen von Debilitäten bis zur fundierten Abhandlung methudistischer Praktiken in den Tigerstaaten während der Wirtschaftskrise in den dreißiger Jahren (ich bin mir sicher zu diesem Thema etwas zu finden, wenn es mich auch nur im Entferntesten interessieren würde). Gebannt tippe, scrolle und klicke ich also ein paar Minuten, glücklich über jene Horizontsexpansion, die sich mir auftut. Nach einer Weile stoße ich jedoch immer wieder auf eben jenes Problem, dem dieser Eintrag gewidmet sein soll. Ich weiß nicht mehr, was ich nachgucken wohin ich noch surfen soll. Die Ironie ergibt sich aus der Situation. "Derbe Anbiete" (frei nach Das/Dem Bo) und ich sitze davor und kann nix damit anfangen....

Es gibt jene Krankheiten, die einen schleichend überfallen. Gemeint sind hier nicht medizinische oder psychische Symptomatiken. Vieleher handelt es sich um ein gesellschaftlich, technisiertes Phänomen. Jene Menschen die anhand der mobilen, zivilisatorischen und massenkommunikativen Entwicklungen psychisch steil gehen. Ich.

So lag ich heute morgen in meinem Bett, nach einer etwas schwierigen Nacht in der mich sechs oder sieben zugegebener Maßen wahrscheinlich recht integre Burschen wachhielten, indem sie ihre Terretorial-Pissing-Rituale vor meinem Fenster zelebrierten.
"(W) Valla, ich stech Dich ab!"
"Du hast meinen Wagen getreten, ich stech DICH ab!"
"My Cock is much bigger than yours..."
Passt schon.

Nun weckte mich jedoch nicht etwa mein Wecker im vertrauten mechanischen Tone, sondern das Gezirpe und Gezwitscher eines kleinen, putzigen Butzi-butzi-Vögelchens (wie süß! - ich krieg das Kotzen). Wie reagierte ich also. Man vermutet ja Dinge wie:
"Wie schnuckipuckiputzelich ein Vögelchen!"
oder (wahrscheinlicher):
"Hau ab Du Mistvieh, ich will schlafen."
Meine Gedanken (und hier kommt der Rückbezug) hingegen waren:
"Scheiße, wie geht denn das, das ich doch schon wieder dieser Mein-Akku-ist-leer-bitte-lad-mich-Ton von meinem Handy, das hab ich doch grad erst getan...."

... So macht die Zivilisation einen krank. Punkt.

Ich zieh nie wieder um!
Mir reichts. Es hängt mir zu den Ohren raus und ich könnte mich erbrechen an dem gesamten Rattenschwanz, den die Aktion "Umzug" nach sich zieht. Es beginnt damit, daß alles Geld kostet: Alles! Man brauch halt Leihwagen, Farbe, Holz für Hochbetten, Rollos, Schrauben, Nägel, Nußsätze... Zeug eben. Umsonst gibt's das halt nicht. Deshalb ab in's Bauhaus und raus mit dem Plastikgeld. Unabänderliche Konsequenz in ultimo: Nun bin ich pleite.

Dann war da noch die Wohnungsabnahme. Heute, Freitag 15. Juli 2005, 10:00 Uhr, die Frisur sitzt. Und? Ich habe jedes Gottvertrauen in das Gute im Menschen zur Gänze verloren. Vermieter und Verarscher vom Dienst Prof. Dr. Arschbeutel Werner h.c. Lemmel, d.Ä., seines Zeichens mein Vermieter hat den Mecki gemacht. Stasi-Nazi-Terror-mäßig schritt er mit seinen gewaltigen Quadratlatschen Raum um Raum ab, nur um so immens wichtige Dinge zu bemäkeln, wie einen dreckigen Backofen oder ein Kabel, das noch an der Wand hängt. Ganz sicher, das sind Sachen, die man hätte beseitigen können, aber man bedenke auch in welchem Zustand wir die Wohnung übernommen haben. Ja, ich habe dort bei Einzug stundenlang geputzt. Jetzt ist der Zustand millionenmal besser.

Ferner hätte das Lemmel sich den dämlichen Kommentar, daß er meinen/unseren Laminatfußboden "in seiner Wohnung nicht haben" wolle, nun wirklich mehr als in die Haare schmieren können. Wenn er seinen widerlichen PVC-Schmodder mit Spermaspuren aus den letzten zwei Jahrzehnten haben will: Den haben wir dahin gepackt, wo er hin gehört - in den Müll.

Also spielen wir Spielerchen. Er redet mit uns, wie mit Zwölfjährigen, wir kuschen. Weil man sich plötzlich in einem Kampf sieht, dessen letzte Schlacht man schon geschlagen zu haben meint. Natürlich kann man viel monieren, wenn man nun mal Eigentümer einer Wohnung ist, muß man doch aber nicht.

Nur beim bloßen Drandenken platzt mir die Hutschnur.
Ich zieh nie wieder um....

Ich hab 'ne Verschalung. Ja, echt. Sie ist noch nicht angebracht, aber einen Rahmen hat sie schon. Des weiteren gibt es jetzt gelbe Wände, die mal weiß waren und einen Pfosten in der Wand. Kleiner Tipp: Schlagbohren um kurz nach 00:00 Uhr muss keine Nachbarn wecken.

Bald jedoch, hab ich mein Hochbett und ne gestrichene Wand hab ich ja jetzt schon. Prost Mahlzeit. Umzüge, Aus- und Umbauten machen wirklich unglaublich viel Arbeit und Geld weg. Was soll's....